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Seit 2022 gelten die Preise für die Sauna unverändert.
Derzeit kostet ein Einzelticket neun Euro und die Fünferkarte 40 Euro.
Eine von den Grünen beauftragte Berechnung ergab, dass der Eintritt 82,00 EUR pro Besucher betragen müsste, damit sich die Sauna finanziell selber tragen könnte und nicht mehr von der Stadt auf Kosten der Steuerzahler subventioniert werden müsste.
Die SPD beantragte die Sauna zu schließen.
Im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur vom 22.11.2023 wurde mit einer knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen die Schließung der Sauna abgelehnt.
SPD, Grünen, die FDP und die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) stimmten für die Schließung.
CDU und Bürger für Meckenheim (BfM) stimmten dagegen.
Während der Ratssitzung vom 13.12.2023 beantragte die UWG die Sauna zum 31.12.2023 zu schließen.
Dem Antrag stimmten UWG, SPD, FDP, Grüne und BfM mit 23 Stimmen zu.
CDU stimmte mit 16 Stimmen dagegen. Eine Stimme (CDU) enthielt sich.
Für die ausführliche Version zum Thema Eintrittspreise Sauna hier ausklappen
Während die Schwimmbadbesucher beim Besuch des Hallenfreizeitbades mehr bezahlen mussten, gelten für die Sauna unverändert die Preise von 2022.
Die Grünen hatten beantragt, die Stadtverwaltung Meckenheim ausrechnen zu lassen, was der Betrieb der Sauna genau kostet und wie hoch der Eintritt sein müsste, dass die Sauna sich selbst trägt.
Nach dem Ergebnis der Betriebsabrechnung liegt der Aufwand für die Saunanutzung bei ca. 82,00 EUR pro Besucher. Somit müsste der kostendeckende Eintrittspreis für die Sauna 82,00 EUR betragen.
Der Strombedarf zum Aufheizen der Sauna ist selbst im Vergleich zum Schwimmbad hoch. Mehr als 75 % sind Energiekosten. Die übrigen Kosten verteilen sich auf kleinere Posten wie Wasser und Reinigung.
Der Erste Beigeordnete, Dieter Wirtz beziffert die mögliche Einsparung mit etwa 100.000 Euro im Jahr. Das jährliche Defizit für den Betrieb des Hallenfreizeitbads würde dadurch von etwa einer Million Euro auf rund 900.000 Euro sinken.
Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass kommunale Schwimmbäder/Saunen selten einen Kostendeckungsgrad über 30 % erreichen und dass das kommunale Angebot in keinem Fall vergleichbar mit kommerziellen Angeboten – oft in Kombination eines Spaßbades mit einer Saunawelt – ist.
Einer Konkurrenz könne man nicht mehr standhalten.
Seitens der Verwaltung ist man sich sicher, dass ein kostendeckender Eintrittspreis dazu führen würde, dass der Saunabesuch stark rückläufig bzw. nicht mehr stattfinden würde. Letztlich weist man daraufhin, dass der Deckungsbeitrag durch wegfallende Eintrittsgelder aus der Sauna der gesamten Anlage sinken würde. Der hohe Fixkostenanteil der gesamten Anlage und die Tatsache, dass der Personalaufwand durch Schließung der Sauna nicht absinken würde, sprächen aus Sicht der Verwaltung gegen eine Schließung der Sauna.
Die Grünen sind dafür, dass – gerade in Anbetracht der Anhebung der Hebesätze – künftige Belastungen so gering wie möglich zu halten sind und Freizeitaktivitäten, im Gegensatz zu Aufgaben der Grundversorgung nicht durch die Allgemeinheit zu finanzieren sind. Die Grünen verweisen auf öffentliche Saunen in der näheren Umgebung (Rheinbach und Holzweiler).
Ähnlich sieht es die SPD, die zudem die Betriebskosten und Instandhaltungsarbeiten ansprechen, welche die Einnahmen aus den Saunagängen überschreiten und „zu einem anhaltenden finanziellen Defizit“ führen.
„In Zeiten leerer Kassen müssen wir Prioritäten setzen“, betonte Nicole Döring-Welsch (SPD) und bezeichnete eine Sauna als Luxus, der nicht vielen Bürgern zugutekomme.
Sabrina Gutsche (CDU) entgegnet darauf: „Eine geschlossene Sauna betreut leider auch keine Kinder“ und verweist auf das Angebot als Beitrag zur Lebensqualität in Meckenheim.
Inwieweit eine alleinerziehende Mutter, die zum Jahresanfang 2024 durch die Grundsteuererhöhung eine enorme Mietnachzahlung und zukünftig eine erhöhte Miete finanziell bewältigen muss oder der Rentner mit einem so geringen Einkommen, dass er sich zur Zeit gerade so die Miete leisten kann (um hier nur zwei Beispiele von so vielen zu nennen), mögen das vielleicht anders sehen.
Sie haben sicher andere Prioritäten, als die gehobene Lebensqualität in Meckenheim, die nur wenigen nutzen können oder wollen.
Die SPD forderte, die Sauna zum 01.01.2024 komplett zu schließen.
Die Grünen forderten ebenfalls die Sauna zu schließen.
Beide Parteien verweisen darauf, dass eingesparte Geld eher in die Kinderbetreuung und OGS zu stecken.
Dass die Saunagegner, die Schließung der Sauna in einen Kontext mit mehr Geld für Kinderbetreuung werben, sieht Conny Lawenstein (CDU) als „Betrug am Bürger“. Denn der Haushalt für 2023 und 2024 bereits beschlossen. Eine Änderung der Budgets ist für diese Jahr nicht mehr möglich.
Sicher würde eine Schließung der Sauna kurzfristig keine finanzielle Wirkung auf den städtischen Haushalt haben. Auf lange Sicht jedoch verschafft jede Einsparung der Stadt durchaus eine finanzielle Erleichterung.
In der Ratssitzung vom 02.11.2023 wurde beschlossen, im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur über den Eintrittspreis zu beraten.
Dort wurde am 22.11.2023 wurde mit einer knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen die Schließung der Sauna abgelehnt. Dem Antrag der SPD folgten die Grünen, die FDP und die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG).
CDU und die Wählervereinigung Bürger für Meckenheim (BfM) stimmten für einen Erhalt der Sauna.
Die Preise sollen von neun auf 14 Euro (Einzelticket) und von 40 auf 65 Euro für die Fünferkarte zum 01.01.2024 steigen.
Mit einer Pressemitteilung vom 28.11.2023, hat die BfM Stellung dazu genommen, warum Sie gegen den Antrag der Schließung gestimmt hatte. Demnach will man aus Sicht der BfM „durch einen kurzzeitigen weiteren Betrieb der Sauna … die Nachfrage in der Bevölkerung abdecken und gleichwohl die Chance ergreifen, eine realistische Kostenkalkulation als Bezug für die zukünftige Positionierung zu berücksichtigen.
Hierbei bezieht sich die Wählervereinigung auf die Behandlung der Sauna-Thematik in den kommenden Haushaltskonsolidierungsgesprächen, die noch im Dezember starten werden.
Vorab dieser Gespräche, betont die BfM in ihrer Pressemitteilung, dass man bei „Bestätigung einer hohen Kostenstruktur sich gegen einen weiteren Saunabetrieb aussprechen“ wird.
Warum die BfM die von der Verwaltung vorgelegte Berechnung nicht ausreicht und nun eine „realistische Kostenkalkulation“ benötigt, um sich bezüglich einer Schließung der Sauna positionieren zu können, ging leider aus der Pressemitteilung nicht hervor.
Am 13.12.2023 sollte in der Ratssitzung das Ergebnis des Ausschusses beschlossen werden.
Die UWG verwies darauf, dass eine weitere Betrachtung im Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung keine neuen Erkenntnisse zu anderen Preisen führen wird und beantragte, dass die Sauna zum 31.12.2023 zu schließen.
Dem Antrag stimmten UWG, SPD, FDP, Grüne und BfM mit 23 Stimmen zu.
CDU stimmte mit 16 Stimmen dagegen. Eine Stimme (CDU) enthielt sich.
Demnach wird die Sauna zum 31.12.2023 geschlossen.
Sofern es hierzu Neuigkeiten geben sollte, werden wir aktuell berichten.
Quellen:
Generalsanzeiger vom 21.09.2023
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/schon-wieder-sauna-in-meckenheim-soll-geschlossen-werden_aid-98021883
Ratsinfosystem – Ausschuss für Schule, Sport und Kultur – 22.11.2023
http://session.meckenheim.de/bi/si0057.asp?__ksinr=3915
Generalsanzeiger vom 21.09.2023
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/knappe-mehrheit-gegen-saunaschliessung-in-meckenheim_aid-102091777
Generalsanzeiger vom 21.09.2023
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/kommentar-zur-spardebatte-und-sauna-in-meckenheim_aid-102106577
Blick aktuell vom 02.12.2023
https://www.blick-aktuell.de/Politik/Fraktion-begruesst-Behandlung-der-Sauna-Thematik-573020.html
Kölnische Rundschau vom 14.12.2023:
https://www.rundschau-online.de/region/bonn/meckenheim/sauna-in-meckenheim-wird-geschlossen-702290
Generalanzeiger vom 15.12.2023:
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/sauna-in-meckenheim-ueberraschende-wendung-im-saunastreit-v1_aid-103312403
Rheinische Anzeigenblaetter.de vom 15.12.2023:
https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/meckenheim/c-nachrichten/die-milchmaedchenrechnung_a298776
Generalanzeiger vom 20.12.2023:
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/sauna-in-meckenheim-foerderverein-bezweifelt-angaben-zu-kosten_aid-103579815
Entweder müssen die Betriebskosten drastisch gesenkt, die Besucherzahl drastisch gesteigert oder das Angebot unmittelbar eingestellt werden.
Die Kalkulation sollte neutral gegengeprüft werden. Die „sowieso“-Kosten nach Schließung müssten dagegen gerechnet werden.
Es sollte geprüft werden, ob der Saunabetrieb auch privatwirtschaftlich organisiert werden könnte. Die Ergebnisse sollten zur Meinungsbildung öffentlich gemacht werden.
Lieber Herr Pohlmann, Ihre Empfehlungen hier oben trage ich zu 100% mit und ich hoffe, dass sie aufgegriffen werden.
Zum GA-Bericht vom 20.12.2023: Es stellt sich die Frage, ob es evtl. noch seriöse und valide Zahlen zu dem Thema gibt, die von beiden Seiten akzeptiert werden. Und wenn ja, dann bleibt wohl, auch nach den niedrigeren Zahlen des Fördervereins, das Fazit, dass die Kosten, die der Allgemeinheit zugunsten einer kleinen Sauna Minderheit auferlegt werden (u.a. Erhöhung der Grundsteuer) eindeutig zu hoch sind und somit die Schließung der Sauna zum 31.12.2023 gerechtfertigt ist.