Mussten Sie die letzten beiden Jahre mehr Grundsteuern zahlen oder wurde Ihre Wohnungsmiete wegen der Grundsteuererhöhung angehoben? Dann sollten Sie wissen, dass in Meckenheim die Grundsteuer für das Haushaltsjahr 2025/2026 mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut angehoben werden wird.

Nachdem viele Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger von der Grundsteuererhöhung 2023/2024 überrascht wurden, hatten viele Parteien, sonstige politische Vereinigung und auch der Bürgermeister erkannt, dass wichtige Entscheidungen der Öffentlichkeit noch besser und transparenter erklärt werden müssen.
Einige Parteien forderten für die neue AG Haushaltskonsolidierung eine Bürgerbeteiligung bzw. einen Bürgerdialog oder führten selbst Workshops zum Thema Finanzen mit Beteiligung der Bürgerschaft durch. Nach über acht Monaten hat es weder eine Bürgerbeteiligung an den AG Haushaltskonsolidierungen gegeben, noch wurden die Ergebnisse der Workshops veröffentlicht.
Den Kommunalpolitikerinnen und -politikern war die angespannte Haushaltslage Meckenheims spätestens seit den Haushaltsberatungen zum Doppelhaushalt 2023/2024 durchaus bekannt und die die Kämmerin hatte vor der Sommerpause den Ratsmitglieder noch einmal einen Einblick in die aktuelle Haushaltslage gegeben.
Die Bürgerinitiative Meckenheim veröffentlicht seit über einem halben Jahr auf ihrer Homepage wichtige politische Entscheidungen zum Thema Meckenheimer Finanz- und Wirtschaftspolitik. Dabei fällt auf, dass die hohen Ausgaben für die nächsten Jahre in keinem Verhältnis zu den Einnahmen und geringen Einsparungen stehen.

Viel zu wenig wurde in den Bereichen der Digitalisierung oder der interkommunalen Zusammenarbeit unternommen, um mehr einzusparen. Viele Ausgaben sind nicht transparent dargestellt worden und hätten sicherlich kritischer hinterfragt werden müssen.
Dass Investitionen in die Kinderbetreuung, in die Ausbildung und in den Hochwasserschutz wichtig und zukunftsorientiert sind, ist unbestritten. Aber dann muss auch entsprechend bei anderen Projekten gespart bzw. die Einnahmen verbessert werden. Der Neubau des Schulcampus wird uns über 126 Millionen kosten. Hier muss die Frage erlaubt sein, ob es nicht auch kostengünstiger möglich gewesen wäre. Drei Kitas müssen in der nächsten Zeit neu bzw. umgebaut werden. Und auch der Hochwasserschutz wird uns die nächsten Jahre noch viel Geld kosten.
Alles sehr wichtig aber die Einsparungen (Saunaschließung und Ratsverkleinerung) stehen dagegen in keinem Verhältnis.

Der Unternehmerpark ist seit 2019 nur zu 11 % vermarket. Während die Verwaltung dies schönrechnet und Vermarktungszahlen in Höhe von 65 % präsentiert, nehmen die Meckenheimer Politikerinnen und Politiker dies hin, ohne eine Änderung der Ansiedlungskriterien weiter zu forcieren. Auch sind die Einkaufszentren weiterhin durch Leerstände gekennzeichnet.
Auch wenn der Haushalt für Meckenheim erst in den nächsten Monaten beraten wird, zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger mit einer erneuten Grundsteuererhöhung B rechnen müssen. Im Zuge der Grundsteuerreform hatte der NRW-Finanzminister für alle Kommunen die Hebesätze veröffentlicht, die notwendig sind, damit deren Haushalt nicht einbricht. Für Meckenheim liegt dieser bei 1114. Damit würde Meckenheim eine Spitzenposition in NRW einnehmen. Zum Vorjahr wäre dies eine Erhöhung um weitere 219 Punkte und zu 2022 (vor der Grundsteuererhöhung) um 543 Punkte.

Aber es besteht auch die Gefahr, dass die Grundsteuer bei den vielen Ausgaben gegebenenfalls sogar noch höher ausfallen könnte. Wie schon bei der Grundsteuererhöhung 2023/2024 sind die Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger bisher weder durch Informationsschreiben noch über Informationen auf den Plattformen der Parteien bzw. der Verwaltung über den aktuellen Stand des zukünftigen Haushalts informiert worden.


Da die Grundsteuer zu 100 % auf die Miete umgelegt werden kann, betrifft dies alle Meckenheimerinnen und Meckenheimer.


Viele Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden mit der aktuellen Politik der Parteien und sonstigen politische Vereinigung Meckenheims und baten die Bürgerinitiative Meckenheim erneut, eine Demonstration zu organisieren, um zu zeigen, dass man genug von den Lippenbekenntnissen zu Transparenz und Bürgernähe hat. Diesmal soll die Demonstration bewusst VOR den Haushaltsberatungen stattfinden, damit die Entscheidungen für den kommenden Haushalt hoffentlich bürgerfreundlich ausfallen.
Während am 04.09.2024 um 18:00 Uhr im Haupt- und Finanzausschuss die Politikerinnen und Politikern sitzen, die über den zukünftigen Haushalt beraten werden, findet vor dem Rathaus von 18:00 bis 21:00 Uhr die Demonstration gegen die nächste Grundsteuererhöhung statt.
Damit soll den Parteien und sonstigen politische Vereinigung gezeigt werden, dass die Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger die desolate Finanz- und Wirtschaftspolitik nicht weiter hinnehmen werden und die getroffenen Maßnahmen der letzten Monaten einfach zu wenig waren, um die Bürgerschaft vor einer erneuten Grundsteuererhöhung zu bewahren.

Lassen Sie uns demonstrieren, bevor es wieder zu spät ist!

Um die Demonstration erfolgreich organisieren zu können, brauchen wir Ihre Hilfe.

Wenn Sie uns

– finanziell unterstützen,

– Flyer verteilen oder

– als Ordner fungieren möchten

dann melden Sie sich gerne bei uns über unser Kontaktformular.

— update vom 07.09.2024 —

Seit unserem Aufruf zur Demonstration wurde der Bürgerinitiative Meckenheim vereinzelt „billiger Populismus“ bzw. sogar die Rhetorik der AfD unterstellt. Einige Politiker fühlten sich beleidigt, weil wir gefordert hatten, dass sie endlich Politik im Sinne – und nicht zu Lasten – der Bürgerschaft machen sollten.

Hierzu möchten wir ein paar wesentliche Punkte zur politischen Verantwortung und zum Umgang mit Kritik klarstellen. Es war keineswegs unsere Absicht, jemanden zu beleidigen. Der Vorwurf des „billigen Populismus“ oder der Nähe zur Rhetorik der AfD zeigt jedoch, dass es in der politischen Debatte oft zu schnellen Zuschreibungen kommen kann, ohne sich inhaltlich mit der vorgetragenen Kritik auseinanderzusetzen. Nach unserem Demokratieverständnis sollte es möglich sein, Kritik an der aktuellen Politik auf der Grundlage einer fundierten Recherche mit entsprechenden Quellenangaben äußern zu dürfen, ohne reflexartig in eine extreme politische Ecke gestellt zu werden.

Um jedoch jeder Politikerin und jedem Politiker Meckenheims die Möglichkeit zu geben, unsere Behauptungen zu widerlegen, bitten wir lediglich um die Beantwortung der folgenden drei Fragen:

  1. Wussten Sie von der angespannten Haushaltslage Meckenheims?
  2. Was haben Sie bzw. Ihre Partei als beschlussfähigen Vorschlag in der Zeit vom 14. Juni 2023 (Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2023/2024) bis heute zur Verbesserung des Haushalts eingebracht, um somit eine erneute Erhöhung der Hebesätze für den kommenden Haushalt 2025/2026 zu verhindern?
  3. Sehen Sie eine erneute Erhöhung der Grundsteuer als BeLASTung für die Bürger?

Sollten Sie die erste Frage mit JA und die zweite Frage mit NICHTS beantworten müssen, dann haben Sie eine Erhöhung der zukünftigen Grundsteuer zumindest billigend in Kauf genommen. In diesem Fall würden wir Sie dann bitten, uns und den Bürgern zu erklären, wo Sie hier im Sinne der Bürger gehandelt haben. Andernfalls gehen wir davon aus, dass unsere Forderung nach einer „Politik im Sinne – und nicht zu Lasten – der Bürgerschaft“ begründet war und ist.

Für die transparente Darstellung Ihrer Antworten bitten wir Sie, diese als Kommentar unterhalb dieses Beitrages einzufügen.

Abschließend fordert die Bürgerinitiative Meckenheim einen sachlichen Umgang mit ihrer Kritik und bittet die Politiker, nicht in polemische Reaktionen zu verfallen, da dies aus unserer Sicht kein probates Mittel ist, mit Kritik umzugehen. Diese Forderung unterstreicht das Anliegen der Bürgerinitiative Meckenheim, eine konstruktive und sachliche Diskussion zu führen, bei der die Interessen der Bürger im Vordergrund stehen.

Pressemitteilungen zur Demo:

Lokalzeit aus Bonn. 30.08.2024:
https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/bonn/grundsteuererhoehung-in-meckenheim-100.html

laut-werden.de vom 04.09.2024:
https://www.laut-werden.de/v/dpicTLd8vKk

Kölnische Rundschau vom 05.09.2024:
https://www.rundschau-online.de/region/bonn/meckenheim/demo-am-rathaus-meckenheim-politik-schiebt-steuererhoehung-auf-857473

Generalanzeiger vom 04.09.2024:
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/meckenheimer-protestieren-erneut-vor-ihrem-rathaus_aid-118582377

WDR Lokalzeit aus Bonn vom 04.09.2024 (ab 06:44):
https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/bonn/lokalzeit-bonn-clip-lokalzeit-aus-bonn–04-09-2024-100.html

Generalanzeiger vom 05.09.2024:
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/meckenheim/verwaltung-und-politik-zum-grundsteuer-dilemma-in-meckenheim_aid-118619979

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